Zur Einschätzung der Pathogenität von COVID-19 – internes Papier des BMI

Wie aus eine Analyse des Krisenmanagements im „Auswertungsbericht“ vom 7. Mai 2020 ergeht, das als internes Papier des BMI nun die Öffentlichkeit erreichte, wird seitens eines BMI-Mitarbeiters eine vernichtende Bilanz der bisherigen Regierungsstrategie im Umgang mit COVID-19 gezogen.

„Die beobachtbaren Wirkungen und Auswirkungen von COVID-19 lassen keine ausreichende Evidenz dafür erkennen, dass es sich – bezogen auf die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft – um mehr als um einen Fehlalarm handelt. Durch den neuen Virus bestand vermutlich zu keinem Zeitpunkt eine über das Normalmaß hinausgehende Gefahr für die Bevölkerung (Vergleichsgröße ist das übliche Sterbegeschehen in DEU).“ Weiter „Die Gefährlichkeit von Covid-19 wurde überschätzt.(…) Die Gefahr ist offenkundig nicht größer als die vieler anderer Viren. Wir haben es aller Voraussicht nach mit einem über längere Zeit unerkannt gebliebenen globalen Fehlalarm zu tun. – Dieses Analyseergebnis ist von KM 4 auf wissenschaftliche Plausibilität überprüft worden und widerspricht im Wesentlichen nicht den vom RKI vorgelegten Daten und Risikobewertungen.“ Den gesamten Bericht finden Sie hier.

Politische Konsequenzen wurden bereits gezogen: Das Bundesinnenministerium hat ein Arbeitsverbot gemäß dem Bundesbeamtengesetzgegen diesen Mitarbeiter verhängt, der in seiner offiziellen Funktion die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung gegenüber Ländervertretern massiv kritisiert hat.

Aus einer am Sonntagabend erstellten Pressemitteilung erklärt das BMI, dass es sich bei der Analyse um eine „Privatmeinung und ggf. die Meinung anderer an dem Papier Beteiligter“ handle. Die ohne Auftrag und Autorisierung vorgenommene Analyse erfolgte außerhalb des sachlichen Zuständigkeit des Verfassers sowie der Organisationseinheit im BMI, für die er tätig war.

Die Haltbarkeit dieser Darstellung bleibt zu untersuchen. In einem Artikel von Dirk Maxeiner auf „achgut“ finden sich Hinweise , wonach eine Kommunikation zwischen dem Mitarbeiter der Abteilung „Kritische Infrastruktur“ und seinem Vorgesetzten seit 23.03.2020 stattfand und sogar Lob für die „Denkanstöße“ ausgesprochen wurde. Die Überlegungen seien „zutreffend und gelungen“.